Unser Serientipp der Woche begleitet euch in die Welt des Anime «Kemurikusa».
Der Macher vom ungeahnten Erfolgshit «Kemono Friends» war wieder am Werk: Er schaffte mit seinem Team aus drei Leuten die TV-Serie zum gleichnamigen Anime «Kemurikusa». Optisch wirkt sie, wie schon sein vorheriges Werk, nur wenig überzeugend. Dennoch hat Amazon Prime Video die Serie aus Japan weltweit lizensiert. Was steckt dahinter?
Die Scifi-Animeserie entstammt der Feder von Tatsuki und seinem dreiköpfigen Team namens Irodori und prämierte Anfang 2019. Yaoyorozu übernahm die Animation, mit Yoshihisa Isa and Yūko Shiromizu als Animation und Art Directors und Yoshitada Fukuhara in der Produktion. Zwölf Episoden des schrägen Animes wurden zwischen dem 9. Januar und 27. März 2019 ausgestrahlt. Nicht nur in Japan, sondern auch auf der Videoplattform Amazon Prime Video kann man die Serie «Kemurikusa» ansehen.
https://youtube.com/watch?v=oNf5reBuJEI
Inhalt:
Der Zuschauer landet inmitten einer postapokalyptischen Welt, die von einem ständigen roten Nebel umschleiert ist. Drei Schwestern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten übernehmen die Hauptrollen der Serie. Um zu überleben, sind sie auf der ständigen Suche nach Wasser, das ihnen dabei hilft, eine besonders Pflanze wachsen zu lassen. Die drei Mädels befinden sich im Krieg mit mechanischen Käfern, die als „Mushi“ bezeichnet werden. Mithilfe der Blätter der Pflanze können diese Feinde zerstört werden. Auf der Suche nach einem sicheren Ort zum Leben, begegnen sie einem menschlichen Jungen, der plötzlich im Wasser auftaucht und ihren Alltag durchbricht. Zunächst sind sie dem Eindringling gegenüber misstrauisch, fangen jedoch mit der Zeit langsam an, ihm zu vertrauen und auf seine Hilfe zu bauen.
Charaktere:
Einer der Hauptcharaktere ist der Junge Wakaba, der als Mensch in eine neue Welt eintaucht, ohne so richtig zu wissen, wie er dort gelandet ist. Er ist unglaublich neugierig und hilft dem Zuschauer, mit seinen Fragen, einiges an Wissen über die außergewöhnliche Welt zu erlangen. Die Mädels der Serie sind Rin, Rina und Ritsu, die allesamt in ihrer Welt eine eigene Rolle und Stellung einnehmen. Ritsu ist das Oberhaupt der Truppe, das die anderen beschützen möchte. Rin dagegen übernimmt neben Wakaba die Hauptrolle und durchläuft über die Episoden hinweg eine einmalige Charakterentwicklung.
Musik:
Animefans werden den Künstler hinter dem Opening-Song kennen: Nano, die bereits für den Action-Anime «Btooom!» den Titelsong eingesungen hat, übernimmt die musikalische Untermalung, die einem länger im Gedächtnis bleibt. Die Musik am Ende kommt aus der Feder vom Musikproduzenten Yuuya, die in erster Linie einen klassischen J-Pop-Klang mit sich bringt.
Persönliche Meinung:
Die Optik des Anime ist auf den ersten Blick durchaus abschreckend, sodass man niemandem vorwerfen kann, wenn er «Kemurikusa» nach der ersten Episode nicht weiterschauen möchte. Besonders wenn man die Serie im Vergleich zu aktuellen Animeserien oder auch Animespielen betrachtet, kann man kaum über die mindere Qualität hinwegsehen. Gerade heutzutage ist man von einer hohen grafischen Qualität vieler Serien und Spiele verwöhnt. So wendet beispielsweise die Serie «Noragami» einen besonders künstlerischen Stil an, «Attack On Titan» beeindruckt mit einem einmaligen Charakterdesign und Detailreichtum, und auch Animespiele wie das neue «Dragon Ball: Project Z» oder das beliebte Anime-Slotgame «Koi Princess» sehen grafisch großartig aus. Letztes wurde von den kreativen Köpfen von NetEnt im hervorragenden Anime-Stil gestaltet und überzeugt optisch und inhaltlich. Dagegen schneidet «Kemurikusa» mit minderwertigen Animationen, die teilweise beim Sprechen nicht vorhanden sind, miserabel ab. Die Hintergründe sind oftmals durch den Einsatz von Rot und Schwarz und Licht und Schatten zwar gelungen, dennoch im Zusammenspiel eher unstimmig und wackelig.
Sieht man von der Grafik ab, kann die Geschichte durchaus Neugier erwecken. Zunächst weiß der Zuschauer nichts über den Hintergrund der Serie. Man landet direkt im Geschehen und kann lediglich anhand der Handlungen der Charaktere und der dargestellten Umgebung zu einem gewissen Grad erkennen, was passiert ist und wie das Leben dort abläuft.
Die Animeserie «Kemurikusa» ist durchaus ein Nischenanime, der sicherlich seine Daseinsberechtigung hat und den ein oder anderen Fan begeistern wird. Schon die erste Kreation von Tatsuki, «Kemono Friends» war optisch eher ein Reinfall und schaffte es dennoch zum wahren Kassenschlager und und sogar unter Twitters Top 10 Animes des Jahres 2017. Amazon Prime Video scheint sich mit der Lizensierung offensichtlich Hoffnung für die neue Serie zu machen. Ob sie den Erfolg wiederholen kann, ist jedoch fraglich.