In der Zeit der Renaissance war die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in keinster Weise gegeben. Während die Frau ihre Rolle als Hausfrau erfüllen musste, hatte der Mann alle Fäden in der Hand. Dennoch gab es eine Frau, die für ihre Ziele einsteht und sich trotz vieler Stolpersteine durchkämpft, um Malerin zu werden. «Arte» ist sowohl der Titel des Animes als auch der Name der Hauptprotagonistin, die sich in einer ungleichen Gesellschaft durchsetzt…
Steckbrief
- Publisher: Polyband Anime
- Erscheinungstermin: 28. August 2020
- FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
- Spieldauer: 100 Minuten (entspricht 4 Folgen)
- Genre: Drama, Slice of Live
- Sprachen: Deutsch, Japanisch
- Untertitel: Deutsch
- Bildformat: 16:9
- Anzahl Discs: 1
- Verpackung: Amaray
- Extras: Art-Cards
- Grundlage: Manga
- Regisseur: Takayuki Hamana (u.a. «Appleseed XIII»)
- Studio: Seven Arcs (u.a. «Trinity Seven»)
- Produktionsjahr: 2020
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Inhalt
Basierend auf der erfolgreichen Manga-Vorlage erzählt die Anime-Serie von der jungen Adligen Arte, die im 16. Jahrhundert in Florenz ihrem Traum verwirklicht, um Malerin zu werden.
Arte ist eine junge Adlige, die im Florenz des 16. Jahrhunderts – der Geburtsstunde der Renaissance – lebt. Eine junge Frau mit einem großen Traum: Sie will Malerin werden.
Doch in diesem Jahrhundert ist das alles andere als normal – geschweige denn möglich für eine Frau von adligem Stand. Maler zu werden, ist allein Männern erlaubt. Arte will das nicht akzeptieren und beginnt ihren Kampf gegen die Diskriminierung – mit harter Arbeit und ihrer immer positiven Art!
Bewertung
Story & inhaltliche Umsetzung (doppelt gewichtet) | 10/10 |
Animationen & Zeichenstil | 10/10 |
Musik | 7/10 |
Deutsche Lokalisierung | 9/10 |
Verpackung & Extras | 6/10 |
Gesamt |
8,7/10 |
«Arte» unterscheidet sich vom Anime-Mainstream und gibt wichtige Einblicke in die Zeit der Renaissance am Beispiel einer jungen Frau, die Ziele verfolgt, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen. Trotz der eindeutigen Diskriminierung des weiblichen Geschlechts mit einer festgefahrenen Rollenverteilung, zeigt Arte mit ihrer tatkräftigen und fröhlichen Natur, dass man alles schaffen kann und verfolgt beharrlich das Ziel, Malerin zu werden.
Arte ist eine sehr spannende Hauptprotagonistin, die sehr viele positive Eigenschaften miteinander verbindet und sich sehr emotional zeigt. Während sie auf der einen Seite voller Tatendrang für ihre Sache einsteht und Leistungen vollbringt, die selbst die Männer zum Staunen bringen, zeigt sie sich auf der anderen Seite auch sehr naiv und unerfahren – vor allem beim Thema Liebe. Das macht sie zu einer sehr sympathischen Person, der man gerne zuschaut und bei der man sich innerlich auch wünscht, dass sie ihre hochgesetzten Ziele auch wirklich erreicht.
Das originelle Setting in der Zeit der Renaissance und die eher ruhige Handlung machen die Anime-Serie «Arte» zu einem Werk, dass nicht unbedingt jedem gefällt. Falls man sich damit aber arrangiert, kann die Serie selbst anspruchsvolle Zuschauer befriedigen. Das Thema Diskriminierung und die Rolle der Frau wird in sehr detailreicher Art intensiv zum Ausdruck gebracht und sehr authentisch umgesetzt. Neben der Meinungsunterdrückung wird auch sehr klar dargestellt, wie die Frau sexualisiert wurde. Die Handlung an sich und das Thema der Malerei wirkt dadurch allerdings auch ein wenig hintergründig.
Der Animationsstil ist sehr weich und bringt die ruhige Atmosphäre dadurch sehr gut zum Ausdruck. Insgesamt punktet man mit einer sehr stilsicheren und detaillierten Bilddarstellung, die auch typische Kernelemente aus der Renaissance, wie zum Beispiel der Architektur und dem Kleidungsstil, getreu umsetzt. Dennoch wirken die Animation für mich etwas zu glatt und makellos, was nicht ganz mit der inhaltlich tabulosen Darstellung harmoniert.
Die Musik ist insgesamt solide, passt aber für mich nicht perfekt zum Werk, da man sich nicht dem Stil der Renaissance angepasst hat und keine zeittypischen Elemente eingebracht hat.
Die deutsche Synchronisation, für die sich die TNT Media GmbH aus Berlin verantwortlich zeichnet, ist hingegen sehr stark und in keinster Weise negativ aufgefallen. Die Stimmen sind passend und auch die Texte wirken sehr harmonisch. Für das Dialogbuch und die Regie ist Patrick Keller (bekannt als deutsche Stimme von Kirito aus «Sword Art Online») zuständig gewesen.
Die Serie kommt in einer klassischen Amaray mit Wendecover auf dem Markt und kann sich zumindest in Form von ein paar Art-Cards leicht von der sehr standardmäßigen Veröffentlichung absetzen. Auch das Cover wirkt sehr ansprechend, was aber eher auf den gelungenen Zeichenstil der Serie zurückzuführen ist.
Wir bedanken uns bei Polyband Anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.