Die Japan Video Software Association (JVA) veröffentlichte ihren 12-Monats-Bericht zu Verkäufen von Datenträgern. Dieses Dokument offenbart unschöne Entwicklungen …
Demnach erlösten die Verkäufe von Anime-DVDs und Anime-Blu-rays sowie deren Verleih im Jahr 2016 54,420 Milliarden Yen, umgerechnet rund 449,40 Millionen Euro. Verglichen mit den Zahlen von 2015 macht das einen satten Rückgang von 15,8%.
Dies ist auch für den Video-Markt Japans insgesamt relevant, denn mehr als ein Viertel der verkauften DVDs bzw. Blu-rays und knapp ein Viertel der Verleihe sind dem Medium Anime zuzurechnen.
Schlüsselt man diese Daten weiter auf, so kommt man auf einen Rückgang der verkauften Anime-DVDs und Anime-Blu-rays (also ohne Verleihe) von 14,7%. Für die Anime-Blu-rays allein sieht das Ganze nochmal dramatischer aus, hier ist ein Schrumpfen um 17,6% gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Das ist vor allem bemerkenswert, weil die Erlöse von Blu-ray-Verkäufen von Animes mit 41,894 Milliarden Yen (rund 345,37 Millionen Euro) einen Anteil von satten 38,3% an den gesamte Blu-ray-Verkäufen haben.
Der absolut wie relativ verhältnismäßig kleine Posten der Anime-DVD-Verkäufe (9,806 Milliarden Yen Erlös und 14,1% Marktanteil am DVD-Markt insgesamt) schrumpfte im Vergleich zu 2015 um nur 3,8%.
In der Zielgruppe der Kinder fielen die Verkaufsrückgänge von Animes (DVD und Blu-ray) am deutlichsten aus: Mit 2,176 Milliarden Yen, umgerechnet rund 17,96 Millionen Euro, ließen die Erlöse gegenüber 2015 um 41% federn.
Dieses Schrumpfen ist mit Hinblick auf den Trend des Video-Gesamtmarktes nicht überraschend. Seit 2005 gehen die Verkäufe (inklusive Verleihe) kontinuierlich zurück. Lagen die Einnahmen insgesamt 2004 noch bei 375,3 Milliarden Yen (3,094 Milliarden Euro), betrugen sie 2016 nur noch 204,727 Milliarden Yen (rund 1,688 Milliarden Euro), sie haben sich in den letzten 12 Jahren also annähernd halbiert.
Wohl auch dieser Trend ist ein Grund dafür, warum die japanischen Unternehmen die durchschnittlichen Preise von DVDs um 8,4% (auf 3385 Yen, knapp 28 Euro) und von Blu-rays um 4,1% (auf 5137 Yen, rund 42 Euro) gegenüber dem Vorjahr angezogen haben.
Quelle: ANN