Vom 4. bis 6. August wurde Mannheim im Rahmen der AnimagiC 2023 wieder einmal kurzzeitig zur Hochburg für Anime- und Mangafans in Deutschland. Wir möchten euch in diesem Artikel unsere Eindrücke von der Messe und dem diesjährigen Programm schildern!
Impressionen von der AnimagiC 2023:
Der schlurfende Kogoro:
Es war wieder einmal ein sehr kräftezehrendes, aber gleichzeitig auch tolles Wochenende in Mannheim. Zum ersten Mal überhaupt war ich dieses Jahr an allen drei Tagen auf der Convention. Ganz AnimagiC-untypisch spielte das Wetter am Freitag und Sonntag jedoch nicht ganz mit. Statt von Sommerhitze wurden die Besucher dieses Jahr beim Anstehen von Regenschauern heimgesucht. Davon ließen sich diese jedoch die Laune sichtlich nicht vermiesen. Es herrschte wieder einmal ein riesiger Andrang und zwischenzeitlich wusste so mancher gar nicht mehr, wo sich das Ende der Schlange befand. Dennoch muss ich dem AnimagiC-Team insgesamt ein großes Lob aussprechen. Normalerweise befand sich immer ein Crewmitglied in der Nähe, falls man einmal eine Frage hatte. Auch der Einlass in den Mozartsaal wirkte dieses Jahr besser organisiert. Eine in meinen Augen sinnvolle Änderung im Vergleich zum Vorjahr war die Verlagerung des Caterings in ein angrenzendes Gebäude. Dieses konnte vom Rosengarten aus leicht über einen Glastunnel erreicht werden. Der Saal auf der zweiten Ebene, der noch im letzten Jahr für die Essensstände diente, konnte so als weiterer CineMagic-Saal genutzt werden.
Wer die AnimagiC bereits im Vorjahr besucht hatte, musste leider einige Wiederholungen im Hauptprogramm feststellen. So waren etwa ASCA, ReoNa, LMYK und Miura Ayme bereits 2022 auf der Messe vertreten. Zum einen verstehe ich, dass man die Fanlieblinge noch einmal nach Mannheim holen wollte. Auf der anderen Seite hätte es mich gefreut, in dieser Hinsicht eine etwas größere musikalische Abwechslung zu bekommen. Auch von anderen Fans habe ich im Vorfeld eine gewisse Enttäuschung hinsichtlich der sich wiederholenden Music-Acts mitbekommen. Gleichzeitig haben mir die neuen Gesichter umso besser gefallen. Allen voran möchte ich hier Kashitaro Ito hervorheben, welcher mich besonders positiv überrascht hat. Ihm war anzumerken, dass ihm der Bühnenauftritt sehr viel Spaß bereitete. Gleichzeitig sorgte er mit seiner lebhaften Art und einem längeren, auf Deutsch vorgetragenen Text für einige Lacher. Die Musikuntermalung erfolgte bei seinem Auftritt lediglich durch seinen Gitarristen, was ein angenehmer Kontrast zu den sonst dröhnenden Lautsprechern bei anderen Auftritten darstellte.
Yuki Kajiura war für die meisten Besucher—mich eingeschlossen—ebenfalls eine Premiere, da ihr erster Auftritt bei der AnimagiC bereits mehr als ein Jahrzehnt zurücklag. Hier fand ich die Harmonien, welche ihre Sängerinnen erzeugten, besonders beeindruckend. Ein weiteres Highlight war natürlich wieder einmal der Musikverein Siershahn mit seinem „Anime in Concert“. Hier hat mir die Titelauswahl u.a. mit «Detektiv Conan» und «BELLE» dieses Jahr auch deutlich besser zugesagt. Zum Abschluss habe ich mich am Sonntag spontan in das Ghibli-Classic-Konzert mit Sumi Shimamoto und Ryota Kikuchi gesetzt. Als langjähriger Klavierspieler war ich dabei von der Performance von letzterem begeistert. Auch Sumi Shimamoto hat für ihr Alter eine recht junge Stimme. Bei «Mein Nachbar Totoro» hat im Refrain der ganze Saal mitgesungen, was ein besonders schöner Moment und für mich persönlich ein runder Abschluss der AnimagiC 2023 war.
Phônix:
In gewohnter Weise stand Anfang August wieder die AnimagiC auf dem Plan. Für mich persönlich ist es mittlerweile die einzige Anime-Messe, die ich noch besuche, weil sie einfach so viel mehr zu bieten hat, als die anderen. Alleine aufgrund der Vielzahl an japanischen Ehrengästen und Music-Acts gibt es meiner Meinung nach keine andere deutsche Anime-Messe, die auch nur ansatzweise an die AnimagiC herankommt.
Das Wetter war diesmal eher kühl, bewölkt und regnerisch und stand damit im kompletten Kontrast zu den Vorjahren. Was auf der einen Seite für ein angenehmes Klima in den Räumlichkeiten sorgte, führt aber auf der anderen Seite auch dazu, dass es im Rosengarten diesmal nicht ganz so gemütlich war.
Nichts desto trotz war das Programm wieder sehr stark und etwa die Hälfte der Zeit habe ich im Hauptsaal (bzw. Mozartsaal) verbracht und gespannt das Programm verfolgt. Meine persönlichen Higlights neben dem SACRA MUSIC X AnimagiC Special am Samstagabend waren außerdem auch weitere Music-Acts wie Yuki Kajiura/Fiction Junction und in jährlicher Tradition natürlich auch das Anime in Concert. Etwas schade ist leider, dass viele der japanischen Musik-Gäste bereits im letzten Jahr auf der Messe vertreten waren. Mit etwas mehr neuen Gästen (statt der bereits Bekannten), hätte man hier noch mehr Farbe ins Programm bringen können.
Erfreulicherweise war die Planung für die begrenzte Kapazität im Mozartsaal diesmal auch ausgeklügelter und organisierter. Durch rechtzeitiges, vorheriges Anstehen konnte jeder Zutritt zum Saal bekommen. Leider war es aber auch diesmal so, dass das Fassungsvermögen vom Saal gerade während der Hauptveranstaltungen nicht ausgereicht hat, um alle Interessenten in den Saal zu lassen.
Spannend waren auch wieder die Panels der einzelnen Publisher, Verläge und erstmals auch das Panel des TV-Senders ProSieben MAXX. Viele davon haben beispielsweise Q&A’s mit den Ehrengästen kombiniert mit einer Vielzahl an Trailern und News.
Auch im Anime-Kino gab es wieder viel zu sehen, darunter auch einige Premieren. Etwas mehr Vielfalt hätte ich mir dort jedoch gewünscht, da das Programm je Tag fast identisch aufgestellt war. Vor allem ein paar mehr ältere Klassiker, die es schon länger im Handel gibt, hätten mich gefreut und sicher auch für mehr Abwechslung gesorgt.
Dennoch war die AnimagiC alles in allem auch diesmal ein absolutes Highlight und ich freue mich bereits auf das nächste Jahr!
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bedanken an das ganze Team der AnimagiC, den Ehrengästen und auch den ganzen Helfern vor Ort, die diese erstklassige Veranstaltung ermöglicht haben!