Skip to content

Das war die AnimagiC 2024

Anfang August gab es wieder die geballte Ladung Anime in Mannheim auf der AnimagiC 2024. Wir waren vor Ort und teilen unsere Erfahrungen mit euch …

Die Location (8,5/10)

Die AnimagiC fand wie gewohnt im Kongresszentrum Rosengarten in Mannheim statt. Dabei haben sich die Grünflächen rund um den Wasserturm direkt gegenüber erneut als perfekte Location für Cosplayer und als Rückzugsort von dem ganzen Convention-Trubel bewährt. Im Kongresszentrum fand die eigentliche Convention mit einem breitgefächerten Angebot an Händlern, Bühnenprogramm, Panels und Kinovorführungen statt.

Die Platzkapazität im Hauptsaal war für die meisten Programmpunkte ausreichend, doch gerade zu einigen Highlights kam auch dieser Saal an seine Grenzen, wodurch einige Gäste nicht mehr rein konnten. Durch eine insgesamt sehr gute Organisation mit der Möglichkeit, sich frühzeitig für die nächsten Programmpunkte anzustellen, konnte man auch hier eine faire Möglichkeit bieten, um doch noch einen Platz im Saal zu ergattern. Insbesondere im direkten Vergleich zu den Vorjahren waren die Saalordner nochmals besser organisiert und ließen immer kleinere Gruppen von Personen in den Saal eintreten, welche dann zu freien Plätzen geführt wurden.

Trotz der eigentlich sehr großen Fläche wurde es am Samstagnachmittag zur Hochzeit der Convention doch zeitweise sehr eng. Nach Möglichkeit wäre ein wenig mehr Fläche gerade im Bereich der Händler sinnvoll, wo sich durch die an den Ständen stöbernden Besucher Flaschenhälse bildeten.

Trotzdem hat sich die Location über die letzten Jahre hinweg bewährt und konnte auch dieses Mal wieder überzeugen. Gerade der Umzug der Food-Area in das anliegende Hotel, der bereits im letzten Jahr stattgefunden hat, konnte die Massen auch dieses Jahr wieder ein wenig entzerren und hat sich weiterhin als ein sehr sinnvoller Schritt herausgestellt.

 

Die Ehrengäste (9/10)

Auch in diesem Jahr war wieder eine breite Palette an Ehrengästen aus verschiedensten Tätigkeitsgebieten vor Ort. Neben Mangaka gab es Produzenten, Synchronsprecher, Music-Acts und noch viele weitere zu sehen. Dabei hat man sich auf eher aktuelle Titel wie unter anderen «Spy x Family» und «Solo Leveling» fokussiert. Ein besonderes Highlight für mich waren die japanischen Synchronsprecher von Heiji und Shinichi bzw. Kaito Kid, die anlässlich der Kinopremiere vom 27. «Detektiv Conan»-Film angereist waren.

Darüber hinaus haben auch zahlreiche Music-Acts das Programm mit einer Vielzahl an Konzerten maßgeblich geprägt. Hier war mein persönliches Highlight Ayumi Miyazaki mit seinem Digimon-Konzert. Leider greift man gerade in diesem Bereich immer auf die gleichen Acts zurück, die Jahr für Jahr erneut anreisen (zum Beispiel Kashitaro Ito, Miura Ayme und ASCA). Diese prägen das allgemein sehr positive Bild der Convention, sind für regelmäßige Besucher aber auf Dauer sehr repetitiv. Etwas mehr Abwechslung wäre hier wünschenswert.

Ebenfalls muss erwähnt werden, dass sich Besucher im Vorfeld genau darüber informieren sollten, welche Formalitäten für die Signierstunden der Ehrengäste gelten. So wurden bei einigen Gästen, darunter auch Junji Ito, die Tickets zu den Signierstunden im Vorfeld verlost. Hier empfiehlt sich ein genauer und frühzeitiger Blick ins Programmheft, damit keine falsche Erwartungshaltung entsteht.

Die AnimagiC bietet alles in allem dennoch ein beispielloses Aufgebot an japanischen Ehrengästen, an das keine andere deutsche Anime-Convention auch nur annähernd heran kommt.

 

Das Programm (8/10)

Die AnimagiC bietet einen gelungenen Mix an Music-Acts, Panels mit den Ehrengästen und auch Vorführungen von Filmen und Serien und damit ein sehr breites und professionelles Angebot an Programmpunkten.

Unvorteilhaft ist manchmal der zeitlliche Faktor, weil sich beispielsweise die Newspanel der Verläge und Publisher oft zeitlich überschneiden oder man sich gerade Abends immer sehr stark auf ein Hauptprogramm fokussiert und keine größeren Alternativen bietet. Sofern man also zu dieser Zeit keinen Platz im Hauptsaal ergattert, so bleiben als Alternative nur noch die Kinos oder das Verlassen der Convention.

Zudem fehlt es bei der AnimagiC etwas an Fannähe. Während sich andere Conventions sehr stark auf ein von Fans für Fans gemachtes Programm stützen (viele Showgruppen, thematische Vorträge und Workshops), fehlt dies bei der AnimagiC fast gänzlich. Das ist aber vermutlich einfach der professionellen Positionierung geschuldet, die keine Kapazität für weitere Programmpunkte mehr zulässt.

 

Fazit (8,5/10)

Die AnmagiC war auch in diesem Jahr wieder das Higlight schlechthin für die Community und reiht sich damit nahtlos in die letzten Jahre ein. Keine andere Convention stellt ein solch umfangreiches Angebot auf die Beine und dafür gibt es meinerseits hohe Anerkennung. Dennoch wirkt es als regelmäßiger Besucher mit den Jahren auch etwas repetitiv und mehr Innovationen und frischer Wind täten der AnimagiC in Zukunft sicherlich gut. Ein Anfang dafür wären beispielsweise die Music-Acts, die sich mit den Jahren in einer Vielzahl wiederholen.

Insgesamt muss man trotzdem sagen, dass die AnimagiC die Anime-Convention schlechthin ist und für einen wahren Fan gibt es hier keinen Weg vorbei.