Vom 04. Juli 2019 bis zum 07. Juli 2019 fand die Japan Expo in Paris statt. Dies ist die größte Japan-Convention außerhalb von Japan. Wir waren für euch vor Ort und berichten euch nun, ob sich der Besuch lohnt.
Die Japan Expo in Paris stand schon lange auf meinem Wunschzettel. In diesem Jahr bin ich dann mal ein Wochenende nach Paris gefahren und habe mir die Messe angeschaut. Zunächst muss man erwähnen, dass diese Convention ganz anders als deutsche Conventions wie z.B. die Dokomi aufgebaut war. Der Conventionbereich im Congresszentrum von Paris bestand nämlich fast aus einer einzigen riesigen Halle, die in mehrere verschiedene Hallen untergliedert wurde. Auf dem Boden lagen auch verschiedenfarbige Teppiche. Diese haben einem den Weg zu verschiedenen Bereichen der Convention geführt. Wenn man nun wusste, welcher Teppich z.B. zum Konzertbereich führt, konnte man einfach den Weg finden. Einzig der Konzertbereich war in einer separaten Halle.
Gaming
Es gab sehr viele Möglichkeiten auf der Japan Expo Paris. Der eine Tag, an dem ich dort war, reichte eigentlich nicht aus. Um sich jedoch einen groben Überblick über die Convention zu verschaffen ist ein Tag in Ordnung. Es gab einen Gaming Bereich, in dem Nintendo einen sehr großen Stand hatte. Im Gegensatz zur Gamescom fand ich den Auftritt von Nintendo dort sehr spektakulär. Dort wurden z.B. für Luigi’s Mansion 2 so kleine Hütten aufgebaut oder bei Super Mario Maker 2 Röhren aufgestellt.
Jedoch war im Gaming-Bereich die Wartezeit ähnlich wie auf der Gamescom. Um eines der beliebten Spiele wie Luigi’s Mansion 2, Super Mario Maker 2 oder Pokémon Schwert und Schild zu spielen, hätte man stundenlang warten müssen. Aus diesem Grund habe ich noch keines der Spiele getestet. Was ich bisher dort sehen konnte, sah jedoch vielversprechend aus. Abseits der Spiele bot Nintendo jedoch auch ein buntes Unterhaltungsprogramm. Dieses war jedoch auf Französisch, also hätte ich eh nichts verstanden. Ein Pikachu mit dem man Fotos machen oder knuddeln konnte, lief dort auch rum.
Kultur & Tourismus
Es gab auch einen sehr großen Bereich, der sich zum einen der japanischen Kultur und zum anderen dem japanischen Tourismus gewidmet hat. Man könnte es sich wie so einen Indoor Japantag vorstellen. Dort gab es sehr viele Informationsstände zu verschiedenen Regionen in Japan und man konnte sich dort natürlich auch für die Reiseplanung informieren. Dort wäre es jedoch etwas entspannter als auf dem Japantag.
Auf dem ursprünglichen Weg zum Nintendo Stand kamen wir jedoch am Kyoto Stand vorbei. Dieser lockte uns an, da gerade zu unserer Ankunft eine Präsentation begann. Dabei zeigte ein Japaner aus Kyoto, wie man einen japanischen Fächer herstellt. Dieser kann durch Handarbeit in kurzer Zeit hergestellt werden, jedoch benötigt man dafür sehr viel Geschick. Bei einem Fehler ist der Fächer schon ruiniert. Im Hintergrund auf dem Fernseher konnte man übrigens die ganze Zeit verschiedene Filme zu Kyoto sehen. Dort wurden die einzigartigen Tempel, die Kultur und sehr schöne Landschaften gezeigt. Wer eine sehr traditionelle Seite von Japan sehen möchte, sollte nach Kyoto reisen.
Musik
Musikalisch hatte die Japan Expo in Paris auch einiges zu bieten. Ich denke, wenn man jeden Tag hingeht, kann man sehr viele unterschiedliche japanische Künstler begutachten. Anders als auf der Dokomi gibt es dort jedoch abseits der Mainstage sehr viele kleine Stages. Dort treten kleinere Bands und Sänger auf. Diese Bühnen sind jedoch einfach Mitten in den Messehallen, was meiner Meinung nach doof war. Natürlich ist es schwierig das anders zu lösen, aber überall war manchmal eine kleine Bühne versteckt, wo irgendetwas passierte. Um also zu jedem favorisierten Künstler zu wollen, muss man sich im Vorfeld einen sehr guten Plan überlegen und den Hallenplan auch erstmal studiert haben.
Wir haben uns jedoch Ai Otsuka angeschaut. Angekündigt wurde sie als eine bekannte Sängerin in Japan. Wie bekannt sie wirklich ist, konnten wir nicht beurteilen. Jedenfalls trat sie auf der Mainstage auf, die sich in einer separaten dunklen Halle befand. Das Konzert war sehr gut besucht und die Leute warteten alle gespannt auf ihren Auftritt. Dann kam die Sängerin mit einem Autotune-Dancesong rein. Anschließend gab es von ihr auch ein paar stimmlich sehr schöne Balladen zu hören. Wir kannten keines der Lieder und ließen uns jedes Mal überraschen. Dabei wurden wir sehr positiv überrascht.
Fairy Tail
Beim Fairy Tail Stand konnte man auch verschiedene Aktivitäten durchführen. Zum einen gab es dort ein Quiz. Dieses musste man aber absolvieren, während man in einer drehenden Kugel saß. Ich hätte sowas ja gerne gemacht, allerdings wurden die Fragen auf Französisch gestellt, weswegen ich passen musste. Aber beim Zuschauen sah das sehr lustig aus.
Darüber hinaus gab es eine Schminkecke. Dort konnte man sich beispielsweise wie Happy schminken lassen. Für beide Aktivitäten musste man jedoch Wartezeit einplanen.
Kritik
Ein wenig Kritik muss ich dennoch abgeben. Preislich ist die Convention nämlich nicht sehr günstig. Jedenfalls solltet ihr bei einem Besuch auf jeden Fall etwas zu essen und trinken mitnehmen. Die Preise für Speisen und Getränke waren dort nämlich immens hoch. Ein Onigiri hat beispielsweise 5,50€ gekostet, mehr als das doppelte als in Deutschland (2,50€). Auch weitere japanische Speisen haben ca. 12 Euro gekostet und die Portionen waren sehr klein. Da lohnt es sich viel mehr japanische Restaurants in Paris zu erkunden.
Ein Kritikpunkt war auch die Übersicht. Es gab gefühlt viel zu viel. Es gab mehr als 10 verschiedene Bühnen und wenn man sich dann immer das Programm anschauen wollte, musste man erstmal viel lesen und sich ggf. über die unbekannten Performer informieren.
Zudem fand ich das mit den Konzerten etwas doof. Viele Künstler traten nur auf einem separaten Konzert auf der Messe auf. Dort musste man ca. 60 Euro Eintritt bezahlen. Wir waren leider nicht dort, jedoch fand ich das etwas doof. Dort trat Konomi Suzuki auch auf, welche im August auch auf der AnimagiC auftreten wird. Dort ist das Konzert schon im Messepreis dabei.
Fazit
Insgesamt war die Japan Expo Paris sehr überraschend. Man muss sich das in der Dimension einer Gamescom vorstellen, jedoch nur auf Japan bezogen. Dabei gab es sehr viel zu entdecken und vor Ort konnte man sehr viele Japaner antreffen, die einem auch etwas zu ihrer Region erzählen konnten. Man sollte jedoch einplanen, dass vieles nur auf Französisch ist. So war ich hinterher über die Kataloge zu verschiedenen japanischen Regionen enttäuscht, da diese komplett in Französisch waren. Zum Bilder schauen jedoch auch verwertbar.
Insgesamt gab es auch sehr viele Stände, an denen ein Quiz durchgeführt wurde, bei dem man irgendwas cooles gewinnen konnte. Ohne gute Französisch Kenntnisse war das jedoch nichts mit einem Quiz. Ich würde euch jedoch trotzdem empfehlen einmal bei der Japan Expo in Paris vorbeizuschauen. Ihr werdet erhebliche Unterschied zu deutschen Conventions feststellen. Jedenfalls lernt ihr dort eine andere Dimension von Japan-Convention kennen. Also falls ihr eh einen Paris-Trip plant, könnt ihr das ja kombinieren. So habe ich das in diesem Jahr übrigens auch gemacht.