Letzte Woche liefen gleich zwei Boys-Love Filme im Kino. Ob sie uns überzeugen konnten, lest ihr hier…
Ein Fremder am Strand
Inhaltsangabe:
Im Mittelpunkt des ersten Films steht Shun, der aufgrund seiner schwierigen Vergangenheit nach Okinawa geflüchtet ist und dort nun seiner Arbeit als Schriftsteller nachgeht. Eines Tages fällt ihm der junge Mio ins Auge, der auf einer Bank in der Nähe seines Hauses sitzt und aufs Meer hinausblickt. Beide kommen sich langsam näher, doch schon bald muss Mio die Insel verlassen und soll Shun erst drei Jahre später wiedersehen.
Meinung:
Der Film beginnt mit wunderschönen Artworks und Szenen und erzählt die Geschichte von Shun, der sich in den schüchternen und einsamen Mio verliebt. Als sie sich näher kommen, folgt plötzlich ein Zeitsprung und das Verhältnis der beiden ist nicht mehr so wie früher. Von der anfänglichen Zuneigung von Shun wird abblockendes Verhalten und ein kalter Umgang mit Mio. Die Annäherungsversuche von Mio scheitern und durch familiäre Probleme bei Shun wird das Verhältnis noch weiter angespannt. Immer wieder gibt es kurze Szenen, bei denen sich die beiden näher kommen. Diese werden jedoch so schnell unterbrochen durch teils komische Familiengeschichten, dass sich der Film mit den wiederholenden, unrealistischen Szene selbst in die Quere kommt. Alles in allem war der Film solide, der besonders durch die schönen Animationen strahlte, aber storytechnisch kein Meisterwerk darstellt.
Twittering Birds Never Fly: The Clouds Gather
Inhaltsangabe:
Der Film rückt den masochistischen Yakuza-Boss Yashiro in den Fokus. Obwohl dieser sich nicht allzu schnell auf andere Menschen einlässt, so weckt sein neuer Leibwächter Chikara doch sein Interesse. Yashiro findet Gefallen an seinem Untergebenen, wird von diesem jedoch aus sehr persönlichen Gründen zurückgewiesen.
Meinung:
Während «Ein Fremder am Strand» noch Zärtlichkeit und Romantik in Zügen zeigte und sexuelle Szenen eher humorhaft darstellt, geht es in «Twittering Birds Never Fly: The Clouds Gather» ordentlich zur Sache. Realistisch mag es zwar nicht sein, aber alle Männer bei der Yakuza waren ausnahmslos homosexuell und haben (gefühlt) mit jedem anderen Mann bereits etwas sexuelles gehabt. Eigentlich ist der Film ein fast ausschließlicher Softporn, bis der Protagonist Yashiro sich stückweise in seinen Leibwächter verliebt. Es werden ernste Themen wie Vergewaltigungen und Erektionsstörungen angesprochen, aber eine wirkliche tieferstehende Aussage hat der Film nicht gemacht. Im Grunde basierte fast alles im Film auf Ora- und Analverkehr. Dennoch fesselt der Film den Zuschauer, da offensichtlich gezeigt wird, dass Chikara in Yashiro verliebt ist und Yashiro dennoch immer wieder Dinge tut, die seinen Verehrer verletzten. Und als es endlich ernster wurde und man das Gefühl bekommt, dass der Film ein Happy End bekommt – endet er mit eijem Cliffhanger. Trotz der Absurdität unterhielt mich der Film besser als Ein Fremder am Strand, da er sich selbst realistischer treu blieb und sich gefühlt nicht so weit in die Länge gezogen hat.