«Tales of Arise» markiert das 25-jährige Jubiläum der «Tales of»-Reihe. Kann der neue Ableger überzeugen? Wir verraten es in unserem Test.
Tales of Arise
Release: Bereits erhältlich
Genre: JRPG
Plattform: Playstation 4 + 5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC
Entwicklerstudio: Bandai Namco Studios
Publisher: Bandai Namco
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– PC (Steam)
«Tales of Arise» markiert das 25-jährige Jubiläum der Reihe
Am 15. Dezember 1995 erschien mit «Tales of Phantasia» ein JRPG, dass sich großer Beliebtheit Erfreute. Das Spiel legte den Grundstein für viele weitere erfolgreiche Ableger der Reihe. Zum 25-jährigen Jubiläum brachte Bandai Namco jetzt «Tales of Arise» heraus. In unserer Preview machte das Spiel bereits einen sehr guten Eindruck. Kann das fertige Spiel mit Neuem überzeugen und gleichzeitig der Spielreihe treu bleiben?
Die Geschichte von «Tales of Arise»
In «Tales of Arise» geht es um die Geschichte von Alphen und Shionne. Beide sind Bewohner der Planeten Rena und Dahna, die im Krieg gegeneinander sind. Spieler schlüpfen in die Rolle von Alphen, der durch ein besonderes Ereignis seine Erinnerungen verloren hat und sein Leben als Sklave verbringt. Gemeinsam mit Shionne versucht er vom Sklavenleben zu entkommen und schließt sich Widerstandskämpfern an. Diese haben es sich zur Aufgabe gemacht, die fünf herrschenden Lords zu stürzen und die Sklaverei aller endgültig zu beenden.
Obwohl das Setting im Grunde ein klassischer Kampf zwischen Rebellen und bösen Herrschern ist, fesselt die Geschichte von «Tales of Arise» direkt von Beginn an. Anfangs düster, entwickelt es sich immer mehr und mehr zu einer hervorragend erzählten Heldengeschichten mit emotional bewegenden Momenten. Die Charaktere sind grandios geschrieben und die von uns getestete japanische Sprachausgabe bringt dies sehr gut zur Geltung. Im Verlauf der Geschichte gibt es einige interessante Plottwists, die wir an dieser Stelle nicht verraten wollen. Bis es dazu kommt, muss man allerdings schon einige Stunden in das Spiel investiert haben – doch vertraut uns, es lohnt sich!
Eine wunderschöne Spielwelt und grandiose Musik
«Tales of Arise» überzeugt mit einem schönen Cel-Shading-Look, den Fans von Anime definitiv mögen werden. Die Cel-Shading-Grafik bringt die bunte Spielwelt sehr gut zur Geltung. Der Detailgrad ist sehr hoch und der beeindruckende Weitblick lädt dazu ein, einfach mal stehen zu bleiben, die wunderschöne Aussicht zu genießen und der tollen Musik zu lauschen. Die musikalischen Klänge untermalen die gesamte Spielwelt und tragen sehr gut zur Atmosphäre bei. Auch im Kampf bietet das Spiel die passende musikalische Untermalung, dass den wundervollen Musikstücken eines «Final Fantasy» in nichts nachsteht.
Die Spielwelt von «Tales of Arise» ist sehr groß und bietet viel zum Entdecken. Die Open World zeigt sich allerdings erst nach vielen Stunden Spielzeit im vollen Glanz. Doch wer eine richtige Open World erwartet, sollte die Erwartungen etwas runterschrauben. Die Open World besteht aus mehreren großen Arealen, die miteinander verbunden. Allerdings laden diese aufgrund ihrer Größe zum Erkunden ein – und das sollte man auch tun. Denn überall auf der Spielwelt befinden sich interessante Orte, Charaktere, Gegner und Schätze. Neben der Hauptstory hat man also auch einiges zu tun und zu entdecken. Wenn man jedoch für die Haupthandlung nur schnell von A nach B will, kann man dies auch tun. Das Spiel bietet ein Schnellreise-System.
Ohne Mampf keinen Kampf: Das Crafting-System des Spiels
In der Spielwelt findet man zahlreiche Verbrauchsgüter wie Pflanzen, Kristalle und Co., die man für Charakterboni konsumieren oder zu Ausrüstungsgegenständen verarbeiten kann. Das Crafting-System ist ziemlich simpel gehalten, sodass man als jemand, der das Crafting nicht gewohnt ist, schnell reinkommt. Zudem gibt es die Möglichkeit an bestimmen Orten (Lagerfeuer) zu rasten. Dort kann man verschiedene Gerichte kochen. Durch das Essen bekommen die Charaktere temporäre Boosts auf bestimmte Charakterwerte wie Stärke, Resistenzen und Co. Dies kann besonders bei schwierigen Kämpfen von Vorteil sein, die es bei «Tales of Arise» zu genügen gibt. Welche Wirkung die Gerichte haben und wie stark sie sind, hängt allerdings davon ab, wer sie zubereitet.
Die Truppe des Spielers kann mit verschiedenen Rüstungen, Waffen und Accessoires ausgerüstet werden. Sie werten verschiedene Charakterwerte auf, sodass es sich lohnt in der Spielwelt Ausschau nach verstecken Truhen zu halten. Darüber hinaus kann man seine Truppe optisch personalisieren. Diese dienen nur zur Optik und können über die Rüstung angezogen werden, wenn einem die aktuelle Ausrüstung optisch nicht gefällt.
Taktik trifft auf Chaos
Auf der Spielwelt tummeln sich zahlreiche Gegner. Sobald man diese berührt, wird man in ein Kampfareal geschleudert und der Kampf geht los. Das Kampfsystem von «Tales of Arise» ist im Vergleich zu den Vorgängern ziemlich anders. Es ist im Vergleich zu den älteren Teilen taktischer geworden.
Neben normalen Angriffen stehen sogenannte Arts zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um Spezial-Angriffe, die man neben normalen Angriffen per Tastendruck ausführen kann. Jede Arts-Attacke zerrt an der Arts-Leiste. Diese füllt sich im Kampf automatisch auf – noch schneller, wenn man gar nicht angreift. Es gibt sowohl Boden- als auch Luft-Arts. Welche Arts man benutzen will, kann man im Charaktermenü festlegen. Man kann sie auch im Kampf „on the fly“ austauschen. Man kann mehrere Arts-Angriffe verketten und in Kombination mit normalen Angriffen, eine lange Angriffskette ausführen. Es ist nicht leicht, wie man welche Arts miteinander kombiniert, um eine möglichst lange und effektive Angriffskette zu kreieren. Man tendiert daher besonders am Anfang oft zu Button-Mashing. Mit dem Voranschreiten in der Geschichte und dem Aufkommen von stärkeren Gegnern bringt Button-Mashing nicht mehr wirklich viel, sodass wohl überlegt werden muss, wie man welche Arts benutzt und wann man ein Ausweichmanöver ausführt.
Jeder Charakter hat zudem Spezial-Talente, die im Kampf ausgeführt werden können. Shionne zum Beispiel kann per Knopfdruck Spezialmunition abfeuern, die bei Bombenangriffen eine größere Explosion auslöst und dementsprechend mehr Flächenschaden macht.
Außerdem gibt es einen Koop-Angriff, den sogenannten Boost-Angriff, der mit einer vollen Boost-Leiste aktiviert werden kann. Dieser Angriff kann normale Gegner direkt auslöschen und bei Bossen verheerenden Schaden verursachen. Im richtigen Moment eingesetzt, kann diese Attacke bei Bossgegnern über Sieg und Niederlage entscheiden.
Man kann im Kampf zudem die Gruppenformation und Verhaltensweise der NPC-Charaktere ändern. So kann man beispielsweise sie anleiten, entweder eher defensiv oder aggressiv zu agieren. Auch kann man einstellen, wie das Team gesteuert werden soll. Man hat die Auswahl zwischen: Manuell, halbautomatisch und automatisch. Dadurch kann man viel strategischer in Kämpfen vorgehen. Wer sich lieber auf einen Charakter konzentrieren möchte, kann einfach den automatischen Modus wählen.
Im Kampf kann man per Tastendruck auf die entsprechende Pfeiltaste die nicht aktiv gesteuerten Charaktere mit Arts-Attacken angreifen lassen. Zudem kann man auch aktiv zwischen den Charakteren hin und her wechseln und manuell Angriffe durchführen, allerdings kann man nicht jeden Charakter im Kampf steuern. Zwei Charaktere dienen immer als Support und können mit ihren Fähigkeiten nur passiv helfen. So kann beispielsweise ein Charakter gegnerische Angriffe blocken.
Die Kämpfe sind sehr schnell und actiongeladen. Leider kann man hier besonders als Anfänger schnell den Überblick verlieren. Denn auf dem Bildschirm kann nämlich sehr viel los sein. Besonders die Masse an Effekten kann dafür sorgen, dass man nicht mehr weiß, was Sache ist. Daher arten viele Kämpfe trotz der taktischen Komponenten zu Chaos und Button-Mashing aus. Bis man ein Auge für das Kampfgeschehen entwickelt hat, bleibt dies auch so. Aufgrund des Chaos auf dem Kampffeld haben wir oft übersehen, dass unser Team noch wenige Lebenspunkte zur Verfügung hatte, sodass die Folge die Niederlage war. Dennoch machen die Kämpfe sehr viel Spaß und motivieren, noch besser zu werden.
Viele Gegner lassen sich zudem zu leicht plätten, was an der leider etwas dummen KI liegt. Doch es gibt auf ziemlich knifflige Kämpfe. Wir haben «Tales of Arise» auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad gespielt und mussten einige Male auf einen niedrigeren Schwierigkeitsgrad wechseln, da es für uns zu anstrengend wurde. Die Gegnerstärke könnte also etwas ausbalancierter sein.
«Tales of Arise»: Ein Must-Have für Anime- und JRPG-Fans
«Tales of Arise» punktet in vielen Bereichen mit der Bestnote. Die Geschichte ist fesselnd und sorgt mit emotionalen Momenten und Plottwists für gute Unterhaltung. Die dazugehörigen Zwischensequenzen sind sehr gut animiert und erfreuen unser Anime-Herz. Aufgrund des wunderschönen Cel-Shading-Looks, wirkt vieles im Spiel wie handgezeichnet. Oft sind wir einfach stehen geblieben und haben die wunderschöne Aussicht genossen. Trotz der Schwächen ist das Kampf-System von «Tales of Arise» ist sehr gut durchdacht. Das größte Manko des Spiels ist der Anfang. Bis das Spiel sein volles Potenzial entfaltet, muss man grob zehn bis 15 Stunden spielen. Bis dahin sind die Areale ziemlich schlauchig und linear gestaltet. Dennoch ist «Tales of Arise» eines der besten JRPGs der letzten Jahre. Anime und JRPG-Fans werden das Spiel lieben.
FAZIT: 9,5/10
Wir bedanken uns bei Bandai Namco für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!