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«Tamako Market» Vol. 2: Besuch vom Prinzen

Vor Kurzem hat polyband anime das zweite Volume zu «Tamako Market» veröffentlicht. Wie geht es mit Tamako, ihren Freundinnen und dem Vogel Dera weiter und kann der Abschluss der TV-Serie überzeugen? Das erfahrt ihr in unserer Rezension!

  • Label: polyband anime
  • Veröffentlichung: 13.12.2024
  • FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
  • Laufzeit: ca. 144 min
  • Bildformat: 16:9
  • Auflösung: 1920 x 1080 p
  • Genre: Comedy, Slice of Life
  • Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 1
  • Verpackung: Amaray
  • Extras: Booklet, Clean Opening, Clean Ending

 

Opening-Song:

Story

Tamako weiß so ziemlich alles über Mochi, die traditionelle japanische Süßspeise. Wenn sie nicht gerade in der Schule ist, kreiert sie gern neue Geschmacksrichtungen für den Mochi-Laden ihrer Familie. Für die Schule und das Erwachsenwerden hingegen versucht sie immer noch, das richtige Rezept zu finden. Aber mit Hilfe ihrer besten Freundinnen Kanna und Midori macht Tamako das Beste daraus. Manchmal ist es allerdings kompliziert, besonders wenn es um Gefühle und die Beziehung zu ihrem besten Freund Mochizo geht, dessen Familie auch einen Mochi-Laden betreibt. Und was ist mit dem seltsamen Vogel los, der herumflattert und fließend sprechen kann? Das Ganze ist sehr geheimnisvoll und aufregend, aber zumindest kann sich Tamako immer auf eines verlassen: Egal, ob ihr Tag gut oder schlecht war, am Ende wartet mit Sicherheit etwas Leckeres auf sie.

(Beschreibung: polyband anime)

 

Persönliche Einschätzung (Achtung, Spoiler!)

Während die Herkunft und der eigentliche Auftrag des inzwischen recht molligen Vogels Dera in den ersten sechs Episoden von «Tamako Market» immer nur in kleinen Häppchen angedeutet wurde, kommt in der zweiten Serienhälfte etwas mehr Bewegung in die Sache. So steht auf einmal die junge Choi auf der Matte, welche den Piepmatz von ihrem mysteriösen Heimatland aus überhaupt erst auf die Reise geschickt hatte. Genau wie Dera wird sie von der Familie Kitashirakawa unter die Fittiche genommen und verbringt den Alltag mit Tamako und ihren Freundinnen Midori, Kanna und Shiori. Mit der Zeit ist sich Choi immer sicherer: Tamako ist die perfekte Anwärterin, um den Prinzen ihres Landes zu heiraten und somit Prinzessin zu werden! Damit wird Tamako vor die Wahl gestellt, was sie als nächstes unternimmt. Doch eigentlich sollte dem Zuschauer zu diesem Zeitpunkt schon längst klar sein, wie ihre Antwort ausfällt. Das führt den Handlungsnebenstrang etwas ad absurdum, da sowieso keine nennenswerte Spannung aufkommt. Auch der Besuch des Prinzen in der Usagiyama-Einkaufsstraße ändert daran nicht viel. So verläuft alles letztendlich mehr oder weniger im Sande, auch wenn sich durch die Umstände ein paar etwas emotionalere Szenen ergeben.

Erfreulicherweise konzentriert man sich jedoch auch in den Episoden 7 bis 12 weiterhin darauf, was «Tamako Market» letztendlich auszeichnet: Ruhige Slice-of-Life-Geschichten mit leichten Comedy-Einlagen. So bekommen die Zuschauer einen etwas besseren Einblick in die Aktivitäten der Twirling-AG, welche bis dahin in der Serie kaum thematisiert wurde. Auch ein Schulfest darf natürlich nicht fehlen, auch wenn dieses im Vergleich zu anderen Anime weniger ausführlich gezeigt wird. Der Romantikanteil bleibt wie in der ersten Serienhälfte praktisch konstant bei Null. Das Ende der Serie zieht einen Bogen zur allerersten Episode und hat bei mir einen runden Eindruck hinterlassen, was bei Slice-of-Life-Anime nicht immer leicht ist.

Die Inszenierung des Animes bleibt dabei weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Die Animationen und Hintergründe sind wie von Kyoto Animation gewohnt hochwertig, schwankende Qualität und Off-Model-Shots sucht man hier zum Glück vergeblich. Die Musikuntermalung bleibt dabei durchaus abwechslungsreich. Von heiteren Hammond- und Drehorgelklängen bis hin zu melancholischen Melodien auf der Akustikgitarre deckt man hier ein breites Spektrum ab. Dennoch ist der Soundtrack insgesamt weniger prägnant als etwa die Hintergrundmusik bei «K-On!».

Bezüglich der deutschen Synchronisation hege ich leider weiterhin gemischte Gefühle. Es fällt mir beispielsweise schwer, Adam Nümm aufgrund seines geringen Altersunterschiedes zu Sarah Alles die Rolle von Tamakos Vater abzukaufen. Während ich Sarah Alles weiterhin nicht als Idealbesetzung für Tamako betrachte, gewöhnt man sich im Laufe der Serie immerhin an ihre Charge. Darüber hinaus schätze ich an ihr, wie sie Tamakos fröhliche Art vermittelt. Am besten gefällt mir insgesamt jedoch immer noch Ronja Peters auf Midori. Als neue Ergänzung des Casts stößt Samina König als Choi hinzu. Während sie versucht, sowohl Chois niedliche Seite als auch ihre Strenge gegenüber Dera zu vereinen, war mir ihr Schauspiel stellenweise leider etwas zu „animehaft“. Natürlich handelt es sich bei «Tamako Market» ebenfalls um einen Anime, jedoch begrüße ich es generell, insbesondere aber bei Slice-of-Life-Serien, wenn die deutsche Synchronisation im Kontrast zum japanischen Overacting einen natürlichen Charakter erhält.

Davon abgesehen ist mir möglicherweise ein kleiner Patzer in der Abmischung aufgefallen. So singt Tamakos Vater Mamedai in der japanischen Fassung die Textzeile eines Liedes mit, während dieses im Hintergrund läuft. In der deutschen Fassung wurde der Take hier jedoch stumm gelassen. Das lässt die Szene seltsam wirken, da Mamedai eindeutig die Lippen bewegt. Da der Liedtext ohnehin auf Japanisch belassen wurde, hätte man hier im Zweifel den japanischen Take übernehmen können.

Die deutsche Disc-Veröffentlichung von polyband anime kann dafür aber auch in Volume 2 wieder mit einer hervorragenden Bildqualität punkten. Auch das dem Volume beigelegte Booklet weiß zu überzeugen: Es ist größer und dicker als ein normales Blu-ray-Booklet und enthält zahlreiche Charakterdesigns, Skizzen und Hintergrundbilder. Lediglich auf Interviews oder dergleichen muss man leider verzichten.

 

Fazit

Insgesamt ist polyband anime mit «Tamako Market» eine sehr solide und schön aufgemachte Disc-Veröffentlichung gelungen. So kann die Serie zwar der „großen Schwester“ «K-On!» nicht das Wasser reichen, besticht aber durch durchweg sympathische Charaktere, eine hohe Produktionsqualität und kurzweilige Unterhaltung. Als Fan des Slice-of-Life-Genres freut es mich daher umso mehr, dass die Serie trotz ihres Alters noch eine deutsche Veröffentlichung erhalten hat. Bei der deutschen Synchronisation hat man meiner Meinung nach leider etwas Potenzial verschenkt, die Fassung ist dennoch mehr als adäquat und kann die sympathische Ausstrahlung der Charaktere vermitteln.

Ich blicke nun gespannt auf den Film «Tamako Love Story», den polyband anime voraussichtlich im Februar 2025 in den hiesigen Handel bringen möchte.

 

Bewertung

Story (doppelt gewichtet)                7/10
Animationen               9/10
Musik                                  7/10
Deutsche Lokalisierung 7,5/10
Verpackung & Extras 8/10

Gesamt                               

7,58/10

 

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Wir bedanken uns bei polyband anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!