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«The Devil is a Part-Timer!!» Vol. 1&2: Eine zweite Staffel, der die Luft ausgeht

Gut ein Jahr nach Ende der japanischen TV-Ausstrahlung hat Anime House nun den Disc-Release der zweiten «The Devil is a Part-Timer!»-Staffel vervollständigt. Wie hat sich die Fortsetzung geschlagen? Wir fällen in unserer Rezension ein Fazit …

  • Label: Anime House
  • Veröffentlichung: 05.04.2024 (Vol. 1), 20.09.2024 (Vol. 2)
  • FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
  • Laufzeit: ca. 300 min (Vol. 1), 325 min (Vol. 2)
  • Bildformat: 16:9
  • Auflösung: 1920 x 1080 p
  • Genre: Comedy, Action, Fantasy
  • Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 2 (pro Volume)
  • Verpackung: Softbox im Schuber
  • Extras: Acryl-Aufsteller, Booklet, Special-Episode (Vol. 2), Clean Opening/Ending

 

Trailer:

Story

Noch immer kämpfen Satan und seine Untergebenen Alsiel und Luzifer mit dem Alltag und ums nackte Überleben in Tokyo. Solange weder die Weltherrschaft, noch die Rückkehr nach Ente Isla in Sicht sind, muss Satan alias Sadao Maou mit seinem Teilzeit-Job bei MgRonald alle drei durchbekommen. Plötzlich erscheint die kleine Alas-Ramus, die behauptet, ihr Papa sei … Satan ?! Und die Heldin Emilia ihre Mama? Sadao weiß von gar nichts und versteht die Welt nicht mehr. Hinter dem Auftauchen der Kleinen könnte aber sehr viel mehr stecken, als alle glauben … Auf einmal fallen Engel zu unchristlicher Zeit in die 9m²-„Festung“ der Dämonen ein und es gehen mysteriöse, seltsame Dinge vor sich. Selbst Sadaos geschätzte Kollegin Chiho wird immer tiefer in die Angelegenheiten der Dämonen gezogen während bei Emi alte Wunden wieder aufreißen.

(Beschreibung: Anime House)

Persönliche Einschätzung

Was lange währt, wird endlich gut — so zumindest besagt es ein bekanntes Sprichwort. Wie ich nun feststellen musste, lässt sich diese Überzeugung jedoch nicht wirklich auf die zweite «The Devil is a Part-Timer!»-Staffel übertragen. Ganze neun Jahre mussten sich Fans nach dem Ende der ersten Staffel im Jahr 2013 gedulden. Entsprechend groß war zunächst die Überraschung und Vorfreude, als die Anime-Fortsetzung verkündet wurde. Nachdem ich mir sie nun angesehen habe, ist von diesen Eindrücken leider nicht viel übrig geblieben.

Als Erstes dürfte vielen das veränderte Charakterdesign ins Auge gesprungen sein. Während für Staffel 1 noch White Fox für die Animationen verantwortlich zeichnete, stammt Staffel 2 aus dem Studio 3Hz. In meinen Augen ist das neue und einfacher anmutende Design eher mäßig gelungen. Dieser Punkt wäre bei ansonsten flüssigen und natürlichen Animationen jedoch zu verschmerzen gewesen. Stattdessen mussten sich Fans leider auf ein deutliches Downgrade einlassen. Während Staffel 1 animationstechnisch zwar bei weitem kein Meisterwerk, aber doch handwerklich solide war, merkt man der Fortsetzung an allen Ecken und Kanten ihre Probleme an. Besonders in der ersten Staffelhälfte stechen regelmäßig Off-Model-Shots sowie steife Animationen und Standbilder ins Auge. Auch die Hintergründe wirken austauschbar und basieren stellenweise offensichtlich auf mit Filtern bearbeiteten Fotos.

Auch bezüglich der Story und Gags konnte mich die zweite Staffel nicht so recht überzeugen. Obwohl ich selbst ein großer Slice-of-Life-Fan bin und deshalb auch Alltagssituationen in Anime zu schätzen weiß, driftet «The Devil is a Part-Timer!!» leider oft ins Belanglose ab. Da es sich allerdings auch um einen Comedy-Anime handelt, könnte das Geschehen durch gute Gags aufgelockert werden. Aber die Witze gestalten sich oft recht kindisch und zünden nur teilweise. Dies wird durch die Einführung des kleinen Mädchens Alas Ramus, das unter mysteriösen Umständen auftaucht, noch verstärkt. Hier scheinen sich die Geister zu scheiden, ob der Charakter einfach nur süß oder doch eher nervtötend ist, wobei ich leider zu letzterem tendiere.

Im Vergleich zu den Slice-of-Life- bzw. Comedy-Elementen schneiden die Actionszenen leider noch schlechter ab. Diese waren bereits im Vorgänger für mich ein Schwachpunkt, da mir die alltagsbezogene Komik besser gefiel. Gepaart mit der schlechteren Animationsqualität von Staffel 2 ergibt sich ein Gesamtprodukt, bei dem schnell Langeweile aufkommt. Die Kämpfe waren wenig aufregend choreografiert und bestanden größtenteils aus belanglosen Diskussionen, vermutlich auch, um weniger Kampfszenen animieren zu müssen.

In der zweiten Staffelhälfte verbessert sich die Situation in den meisten Belangen ein wenig: Die Animationen sind etwas konsistenter geraten und auch die Dialoge erschienen mir ein wenig gehaltvoller. Zeitgleich reduziert Teil 2 umso mehr den Anteil an Alltagsszenen und konzentriert sich immer mehr auf das Geschehen in Ente Isla. Darunter leidet auch der Comedy-Aspekt, da die Grundstimmung deutlich ernster wird. Das Finale lässt den Zuschauer leider enttäuscht zurück.

Die Opening- und Ending-Songs des ersten Teils hören sich leider recht generisch an und sind mir nicht wirklich im Ohr geblieben, was schade ist. Auch die Hintergrundmusik ist nicht sehr auffällig, allerdings auch nicht im negativen Sinne. Im zweiten Teil der Staffel bekommen wir das Opening «Hikari no Nai Machi» der Band nano.RIPE zu hören, welche bereits in der allerersten Staffel 2013 die Ending-Songs beisteuerte. Da ich die Band seit «Hanasaku Iroha» in mein Herz geschlossen habe, gefällt mir dieses Lied deutlich besser. Auch das Ending «Bloomin’» ist besser gelungen und weist dazu einen interessanten Artstyle und weitaus gelungenere Animationen als das Pendant der ersten Hälfte auf. Letzteres bestand fast nur aus Standbildern.

Bezüglich der deutschen Synchronisation muss man leider einige Abstriche im direkten Vergleich zur Vorgängerstaffel machen. So hat sich Anime House bemüht, alle vorherigen Sprecher zu verpflichten, musste jedoch im Hauptcast für Sadao Maou, Shiro Ashiya und Suzuno Kamazuki auf Umbesetzungen zurückgreifen. Die neuen Sprecher erfüllen ihre Arbeit hinsichtlich der schwierigen Ausgangssituation gut. Das Dialogbuch von Robert Weber ist leider nicht das Gagfeuerwerk geworden, das ich mir erhofft hatte. Hier sehe ich allerdings durchaus, dass die zweite Staffel auch weniger Vorlagen für lustige Einfälle lieferte. Trotzdem lassen sich einige eingebaute Witze finden (Stichwort „Herr Raffaello“). Die Abmischung ist leider ungewöhnlich steril ausgefallen. Hier hat man in der Vergangenheit aus dem Hause HNYWOOD ein weitaus stimmigeres Klangbild gehört, welches mich u.a. in «Hanasaku Iroha» positiv überzeugt hatte.

Die Verpackung der Volumes gestaltet sich analog zu anderen Anime-House-Veröffentlichungen, jedes Volume enthält zwei Amarays in einem dünnen Pappschuber. Als Extra liegt ein Acrylaufsteller mit Sadao, Emi und Chiho bei, welcher sich aus zwei Hälften zusammensetzt. Darüber hinaus findet ihr in jedem Volume ein Booklet vor, welches analog zur ersten Staffel designt und wie eine Speisekarte getextet wurde – ein nettes Detail!

Fazit

Die zweite Staffel von «The Devil is a Part-Timer!» lässt sich wohl am besten mit dem englischen Sprichwort „Be careful what you wish for“ beschreiben. Fans der ersten Staffel, die sich damals eine Fortsetzung gewünscht haben, werden vermutlich von der unterdurchschnittlichen Animationsqualität und der zähen Story enttäuscht sein. Die Veröffentlichung durch Anime House gestaltet sich solide, kann aber leider die inhaltlichen Schwächen der Serie nicht ausgleichen. Da «The Devil is a Part-Timer!» zu den bekannteren Titeln im Anime-House-Repertoire gehört, ist das meiner Meinung nach besonders schade.

 

Bewertung

Story (doppelt gewichtet)                4/10
Animationen               4/10
Musik                                  6/10
Deutsche Lokalisierung 7/10
Verpackung & Extras 7,5/10

Gesamt                               

5,4/10

 

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Wir bedanken uns bei Anime House für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!