Kamehameha: Der neue «Dragon Ball»-Abendfüller «Dragon Ball Super: Super Hero» läuft seit einigen Tagen in den deutschsprachigen Kinos. Ob uns der neuste Leinwandableger rund um Son-Goku und Co. gefallen hat, lest ihr hier!
Trailer:
Darum geht es im Film:
Die Red-Ribbon-Armee wurde einst von Son Goku ausgelöscht. Doch jemand lässt deren Geist weiterleben und hat mit Gamma 1 und Gamma 2 die ultimativen Cyborgs geschaffen. Diese beiden Cyborgs betiteln sich als „Superhelden“ und beginnen, Piccolo und Son Gohan anzugreifen … Was ist das Ziel der neuen Red-Ribbon-Armee? Angesichts der nahenden Gefahr ist es an der Zeit, für die Superhelden zu erwachen!
Moritz
Nach den beiden sehenswerten Vorgängern «Dragonball Z: Resurrection ‘F’» und «Dragonball Super: Broly» war ich sehr gespannt auf den neusten Filmableger. Der damalige Trailer verpasste mir jedoch einen ersten Dämpfer: die 3D-Animation war äußerst gewöhungsbedürftig und spaltete Fans online. Eines vorweg: hat man sich einmal an die Animation gewöhnt, fällt sie nicht weiter negativ ins Gewicht. Ganz im Gegenteil: besonders in Hälfte zwei lässt «Super Hero» die Muskeln spielen und hat mich immer wieder beeindruckt. Ob man sich nun an dem neuen Animationsstil stört oder nicht, bleibt den Zuschauenden überlassen. Ich persönlich favorisiere nach wie vor 2D-Animation, konnte mich aber sehr gut mit dem neuen Look anfreunden.
Slice-of-Life statt Genkidama
Allgemein lässt es der neueste Streifen etwas allmählicher angehen als noch seine beiden bombastischen Vorgänger. Brachiale Action und berstende Attacken finden sich in der ersten Hälfte des Films wenig. Dafür konzentriert sich «Super Hero» stark auf seine Charaktere und dessen zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Training von Piccolo und Gohans Tochter Pan etwa lässt Veteran*innen sichtlich an die Anfänge der Serie erinnern. Statt tosender Kämpfe verfolgen wir somit in erster Linie den Alltag unserer Held*innen. Alle, denen die Charaktere mittlerweile längst ans Herz gewachsen sind, werden damit großen Spaß haben. Besonders aufgrund des vielen Slapstickhumors den die Serie auszeichnet (und auch hier reichlich vertreten ist), erinnert «Super Hero» in manchen Momenten gar an die herrlich schrullige “Führerschein-Episode” aus der Ur-Serie. Das Pacing leidet zwar zu Anfang unter dieser Entscheidung, ist aber nur ein kleines Übel…
Mut zum Risiko
…denn «Dragon Ball Super: Super Hero» ist wunderbar erfrischend. Der Film legt nämlich, nicht wie sonst üblich, seinen Fokus auf die Saiyajins Son Goku und Vegeta, sondern auf Son Gohan und Piccolo. Alle, die die Vater-Sohn Beziehung der beiden liebenswerten Charaktere als eines der großen Stärken der Serie empfanden, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Da stört es auch kaum, dass Goku und Vegeta ihre Zeit lieber mit Training beim Gott der Zerstörung verbringen und nur kurz über die Leinwand huschen. Der Film weiß sowohl den grünen Teufel, als auch den von Arbeit geplagten Vater Son Gohan passend in Szene zu setzen. Wie schon in «Dragon Ball Z» ist deren Vater-Sohn Beziehung das Herzstück des Films.
Ähnlich erfrischend sind außerdem die beiden Antagonisten Gamma #1 und #2. Diese sind nicht nur herrlich sympathisch, sondern auch nicht so eindimensional wie manch anderer Bösewicht der (Film-)Reihe. Der charismatische Enkel Dr. Hedo (der Enkel des berühmt berüchtigten Dr. Gero) rundet den neuen Cast gelungen ab.
Einziger Wermutstropfen: in der deutschen Synchronisation spricht, statt David Nathan, Felix Spieß die Rolle des Piccolo. Der macht seinen Job überaus ordentlich, kommt jedoch nicht an die kongeniale Darbietung seines Vorgängers heran. Tommy Morgenstern, der als Goku im Vergleich nur eine marginale Rolle spielt, wirkt hier beinahe verschenkt.
Neue Formen und alte Bekannte
Für alle, die sich aufgrund der gewaltigen Action auf den Film gefreut haben, müssen sich zwar ein wenig gedulden, werden aber schlussendlich auf ihre Kosten kommen. Spätestens im finalen Showdown bleibt kein Stein auf dem anderen und eine kuriose Actionsequenz jagt die nächste. So stark wie die Action im Vorgänger «Broly» wird «Super Hero» zwar nie, punktet dafür aber anderweitig. Das Finale trumpft nicht nur mit einigen neuen brisanten Formen auf, die Fanherzen höher schlagen werden lassen, sondern überrascht auch mit alten (bestens bekannten) Gesichtern. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten…
Fazit:
Der neuste Streich aus der Feder von Schöpfer Akira Toriayama schaltet zwar, vergleichsweise zu seinen Vorgängern, in vielerlei Hinsicht einen Gang herunter, ist dafür aber allemal sehenswert. Besonders Fans von Piccolo und Son Gohan sollten sich diesen Film aufgrund deren verstärkten Fokus auf keinen Fall entgehen lassen! Auch wenn die Animation die Gemüter spalten sollte: «Dragon Ball Super: Super Hero» macht eine Menge Spaß! Auch ohne Son Goku und Vegeta.
7,5/10
Wir bedanken uns bei Crunchyroll für die Bereitstellung des Screeners.