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Unsere Meinung zu «Josie, der Tiger und die Fische»

Die KAZÉ Anime Nights 2021 neigen sich langsam ihrem Ende entgegen. Nun hat auch «Josie, der Tiger und die Fische» seine deutsche Kino-Premiere gefeiert. Doch bewahrheitet sich hier das Sprichwort „Das Beste kommt zum Schluss“? Wir teilen euch in diesem Artikel unsere Gedanken zum Film mit!

Darum geht es im Film:

Die 24-jährige Kumiko liebt das Meer und hat sich mit Büchern und dem Malen eine eigene Fantasiewelt erschaffen, denn sie selbst ist noch nie im tiefen Blau geschwommen. Nur in ihren Träumen taucht sie wie eine Meerjungfrau durch eine farbenprächtige Unterwasserwelt voller Gebäude und Fische. Aufgewachsen bei ihrer überängstlichen Großmutter, hat sie überhaupt noch sehr wenig von der Welt gesehen. Denn Josie, wie sie genannt werden will, sitzt von Geburt an im Rollstuhl. Nach dem Zusammenprall ihrer Enkelin mit dem Studenten Tsuneo bei einem ihrer seltenen Spaziergänge, stellt die 80-Jährige den jungen Mann ein. Er soll sich tagsüber um Josie kümmern. Der angehende Meeresbiologe, der für sein Auslandsstudium in Mexiko spart, nimmt den Job dankbar an. Doch schon nach einem Monat hat er genug von der unverschämten jungen Frau. Einen letzten Wunsch will er ihr aber noch erfüllen, bevor er kündigt – und begleitet sie ans Meer …

 

Der schlurfende Kogoro

Als großer Slice-of-Life-Fan habe ich dem Film bereits seit der Ankündigung seiner deutschen Kinopremiere entgegengefiebert. Nun kann ich in der Tat feststellen, dass ich den Kinosaal zufrieden verlassen habe. Dabei haben mir vor allem die wunderschönen Animationen aus dem Studio BONES und die Atmosphäre des Films gefallen.

Dennoch weist der Movie auch einige kritikwürdige Punkte auf. Unter anderem war mir persönlich die Darstellung oft zu plakativ. Während etwa das inhaltsverwandte «A Silent Voice» die Gefühle der Protagonisten eher auf subtile Art und Weise darstellt, hat man hier hingegen den Eindruck, dass die Produzenten dem Zuschauer ein Stück weit die „Interpretationsarbeit“ abnehmen wollten. So sind in «Josie, der Tiger und die Fische» die Absichten und Emotionen der Figuren praktisch immer klar ersichtlich. Insbesondere Josie selbst weist deutliche Tsundere-Charakterzüge auf und ist recht leicht zu durchschauen.

Trotz alledem kann der Streifen eine beachtliche emotionale Schlagkraft aufbauen. Dazu trägt eine besonders einschneidende Szene bei, welche recht unerwartet auf den Zuschauer losgelassen wird. Doch auch Romance-Fans sollten bei «Josie» voll auf ihre Kosten kommen, da der Film diesbezüglich einige schöne Augenblicke bietet. Hier hat besonders das Ende, welches kaum Wünsche offen lässt, einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen.

Zu guter Letzt kann ich auch festhalten, dass bei der deutschen Synchronfassung sehr solide Arbeit geleistet wurde. Zwar musste ich mich zunächst etwas an Julia Bautz’ Stimmfarbe auf Josie gewöhnen, nach diesen ersten Minuten war die Skepsis allerdings verflogen. So konnte mich schließlich der Film unter anderem auch dank des sehr guten Schauspiels mitreißen.

Wertung: 8/10

 

Phônix

«Josie, der Tiger und die Fische» ist ein emotionaler Slice-of-Life-Film, der Josie durch die Herausforderungen begleitet, auf die sie als querschnittsgelähmte Person trifft. Der Movie hat einen eher langsamen Erzählstil und zielt darauf ab, Emotionen und Gefühle auch in romantischer Hinsicht aufzubauen.

Das gelingt «Josie» auch ganz gut, denn man kann von Anfang an einen Draht zu den Protagonisten herstellen und mitfühlen, was diese erleben. Es ist eine Achterbahn der Gefühle mit einer tieferen Aussage und charakterstarken Persönlichkeiten, die allesamt ihren eigenen Vibe haben. Während Josie mich anfangs noch sehr stark an Taiga aus «Toradora!» erinnert (auch im Kontext zu dem “Tiger” im Filmtitel), erkennt man gerade zur zweiten Hälfte des Films eine Entwicklung, welche ihr ihren eigenen Stempel aufdrückt.

Begleitet wird die überzeugende Handlung von ebenfalls starken Animationen, einem soliden Soundtrack und einer gut gelungenen deutschen Synchronisation.

Für mich war der Film zu keiner Zeit langweilig, auch wenn der Schluss mit einer Portion Dramaturgie mich insgesamt noch mehr überzeugen konnte, als der Beginn des Films. Insgesamt ist es aber ein rundes Gesamtwerk, dessen Stärke sich erst offenbart, wenn man den Film über die komplette Länge genießen durfte.

Wertung: 9/10

 

Koro-sensei

Beim ersten Schauen des Trailers von «Josie, der Tiger und die Fische» dachte ich mir zunächst, dass der Film sich um eine 08/15 Liebesstory dreht, mit einer sehr nervigen Protagonistin. Der Film jedoch zeigte weit mehr als es zunächst den Anschein machte. So zeigt der Film von Anfang an, dass sich in Josie aufgrund ihrer Behinderung tieferlegende Emotionen verfestigt haben, die sie in manchen Situationen seltsam handeln lies (als sie z.B. Tsuneo ständig herablassende Befehle erteilte). Doch je mehr der Film Charaktere, Hintergründe und persönliche Geschichten enthüllte, desto stärker konnte man sich in den Film hineinleben. Auch das ganze Storytelling war sehr schön und erzählte die Geschichte genau im richtigen Tempo. Dadurch hat man sich – in Kombination mit den wunderbaren Animationen – den Protagonisten auch emotional näher kommen können. Einzelne Elemente des Filmes waren dann aber doch zu unpassend (ob es jetzt übertriebene Dramatik war oder unpassendes Verhalten einer Person), als das dieser Film als gänzlich durchdachtes Meisterwerk durchgehen kann. Dennoch, der Film löste im ganzen Kinosaal für Emotionen, war insgesamt wunderschön anzuschauen und es hat wirklich Spaß gemacht, diesen Film anzuschauen. Die deutsche Synchronisation ist dabei ebenso gut aufgefallen wie die musikalische Hinterlegung.

Wertung: 8/10

 

 

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Wir bedanken uns beim gesamten Team von KAZÉ für die Bereitstellung der Gästelistenplätze.